Kategorie: Wort


  • Johann

    Johann ist nicht irgendwer 
    Johann der ist ziemlich schwer
    Nein schwer ist untertrieben
    Johann kann man nicht mehr wiegen
    Doch trotz allem Körperfett
    Johann tanzt schon lang Ballett
    Tänzelt, springt, trägt ein Tü’Tü
    gibt beim Training sich viel müh
    blöd, dass er durch sein Gewicht
    ständig durch die Bühne bricht
    Doch Johann stört das alles nicht
    nur andere stören sich an seinem Gewicht
    Johann dagegen ist mit sich im reinen
    Gesund und beweglich, stark in den Beinen
    Am Ende der Zeilen fällt nur eins ins Gewicht
    Bodyshaming lohnt sich nicht

  • Erwartungshaltungsschaden

    Ich erwarte, du erwartest
    Sie erwarten, wir zu viel
    Herz soll klopfen
    Haut sich kräuseln
    Spannung hat kein leichtes Spiel


    Lasst uns Überraschung lernen
    Wünsche runter regulieren
    nichts muss anderes übertreffen
    Erwartungshaltung null probieren

    Zu vieles ist schon falsch geeicht,
    kann perfekt nicht immer sein
    was wichtig ist, bleibt glücklich leben
    stell dich nicht stets aufs Größte ein


  • Oktoberfest

    Ich sah in Gesichter 
    voll Traurigkeit, Schmerz
    Ich sah durch die Gläser
    Menschen mit Herz
    Ich sah wie sich manch einer
    gehen ließ wie nie
    Und ich wie ich da sitze
    mich still frage wie
    Ich sah die Wucht
    menschlicher Kraft
    Und was dieser Saft
    mit Zweibeinern macht

  • Sie mag den Duft von alten Dingen 
    Staub, Öl und Petrolium
    Altes Leder das schon brüchig
    Schweres Holz, Linoleum

    Sie geht sehr gern in alte Mauern
    Entdeckt die Welt, die einmal war
    Nicht um vergangenes zu trauern
    Sieht dann die Zukunft wieder klar

  • Ich mag nicht rumliegen
    Ich mag nicht stillsitzen
    Will neben dir sein
    will über dir schwitzen

  • So viel zu tun, so viele Dinge
    Die Zeit zieht langsam eine Schlinge
    Die Deadline naht, nur noch ein Rest
    Noch enger zieht die Zeit sich fest
    Und kurz vor knapp ist es soweit
    Ich falle tief, straff zieht die Zeit
    Mein Körper fällt, der Nacken bricht
    Verlier ich diesmal mein Gesicht?

  • Reisemüdigkeit tut gut
    habe genug gesehen
    Mag nicht mehr weiter
    will zurück,
    zurück im Leben stehen
    Ich will erzählen,
    gerne dir,
    was alles ich gesehen
    und wenn du magst,
    mal irgendwann,
    mit dir auf Reisen gehen


  • In eine Kiste, schwarz und klein 
    für mich grad groß genug
    Da sperrte ich mich selbst hinein
    zu zügeln meine Wut

  • Der ewige Horizont

    Ein Foto wird dem nicht gerecht
    Es wär nur flach und kaum noch echt
    was ich hier sehe bleibt in mir
    nur Worte kann ich schicken dir
    ganz weit entfernt, da liegt er
    schier endlos lang gezogen
    der Horizont, so ewig weit
    er ist nur minimal gebogen
    schau ich ihn an, verrinnt die Zeit

  • Auf weiter Straße gewendet
    Nach dumpfem Aufprall verendet
    Abschied genommen, weiter gerollt
    Unfähig zu helfen, niemals gewollt