Meine Augen ringen mit der Müdigkeit
Sie fallen zu, ganz laut
ich fall in einen tiefen Schlaf
während es mir vor dem Morgen graut
Kategorie: Wort
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Der Himmel ist farblos,
so trist und ganz grau
Die Sonne verschwunden,
nur sie macht heut’ blau
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Johann
Johann ist nicht irgendwer
Johann der ist ziemlich schwer
Nein schwer ist untertrieben
Johann kann man nicht mehr wiegen
Doch trotz allem Körperfett
Johann tanzt schon lang Ballett
Tänzelt, springt, trägt ein Tü’Tü
gibt beim Training sich viel müh
blöd, dass er durch sein Gewicht
ständig durch die Bühne bricht
Doch Johann stört das alles nicht
nur andere stören sich an seinem Gewicht
Johann dagegen ist mit sich im reinen
Gesund und beweglich, stark in den Beinen
Am Ende der Zeilen fällt nur eins ins Gewicht
Bodyshaming lohnt sich nicht
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Der Horizont am Meer ist schief
das Wasser rollt von dannen
Es schwappt aus allen Meeren
bis in bundesdeutsche Wannen
egal ob Mittel-, Atlantik
egal ob Nord-, Ost oder Tot
der Horizont
er bleibt wohl schief
die Sonne blutet rot
Das Nudelwasser derweil fließt
geschwind zum Überlauf
es tröpfelt weiter
Stück für Stück
am Meeresende raus
Wird er jemals wieder sein
gerade, wie noch eben,
oder müssen fortan alle
mit schiefem Horizont
nun leben?
Es zeigt sich
wenn am Meer du sitzt
wirf weg die dumme Angel
Hier herrscht,
sieh auf den Rand dort vorn,
auch großer Fachkräftemangel
Spuck in die Hände, greife zu
dort vorne liegt er stumm
du schaffst das, es ist keine Kunst
nun stell dich nicht so dumm
Rechts zu hoch, links etwas tiefer
Beeilung liebe Menschen hier
sonst wird er nur noch schiefer
Oh weh, er ist wohl doch zu groß
wir brauchen einen Held
das schafft kein starker Mensch allein
Ich hab’s mir leichter vorgestellt
Dann packen eben alle an
springen ins große Boot
fahren an den Rand der Welt
und bringen ihn ins Lot
Das Wasser schwappt noch einmal kurz
dann kehrt die Stille ein
der Horizont, horizontal
so waagerecht muss er sein
Und nun? Was bleibt davon?
Die Antwort fällt nicht schwer
Je schiefer unser Horizont
desto leerer bald das Meer
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Erwartungshaltungsschaden
Ich erwarte, du erwartest
Sie erwarten, wir zu viel
Herz soll klopfen
Haut sich kräuseln
Spannung hat kein leichtes Spiel
Lasst uns Überraschung lernen
Wünsche runter regulieren
nichts muss anderes übertreffen
Erwartungshaltung null probieren
Zu vieles ist schon falsch geeicht,
kann perfekt nicht immer sein
was wichtig ist, bleibt glücklich leben
stell dich nicht stets aufs Größte ein
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Oktoberfest
Ich sah in Gesichter
voll Traurigkeit, Schmerz
Ich sah durch die Gläser
Menschen mit Herz
Ich sah wie sich manch einer
gehen ließ wie nie
Und ich wie ich da sitze
mich still frage wie
Ich sah die Wucht
menschlicher Kraft
Und was dieser Saft
mit Zweibeinern macht
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Sie mag den Duft von alten Dingen
Staub, Öl und Petrolium
Altes Leder das schon brüchig
Schweres Holz, Linoleum
Sie geht sehr gern in alte Mauern
Entdeckt die Welt, die einmal war
Nicht um vergangenes zu trauern
Sieht dann die Zukunft wieder klar
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Ich breche, zerbreche, gehe kaputt
Liege in Scherben, liege in Schutt
Zusammengekehrte Reste in Wannen
Bin ich reparabel? Schnürt mich zusammen!
Klebt meinen Nabel, stanzt mir die Stirn!
Schient meine Knochen, befüllt mir das Hirn!
Die Reste kehrt auf, doch behaltet den Besen
Falls ich nicht mehr werde, wie ich einst gewesen
Brecht mich, zerbrecht mich, macht mich kaputt
Schlagt mich in Scherben, legt mich in Schutt
Vergesst mich, streut mich in den Wind
Weil Menschen nun einmal so sind
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Ich mag nicht rumliegen
Ich mag nicht stillsitzen
Will neben dir sein
will über dir schwitzen
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So viel zu tun, so viele Dinge
Die Zeit zieht langsam eine Schlinge
Die Deadline naht, nur noch ein Rest
Noch enger zieht die Zeit sich fest
Und kurz vor knapp ist es soweit
Ich falle tief, straff zieht die Zeit
Mein Körper fällt, der Nacken bricht
Verlier ich diesmal mein Gesicht?