Eidechsen, viele wie noch nie
hier zwischen Schotter leben sie
blinzeln in die Welt hinein
wollen nur alleine sein
auf warmen Steinen Kraft aufbauen
und später einen Käfer kauen
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Eng an eng sitzen sie alle
Lauschen in die Stille rein
stickig ist es in der Halle
alle sind für sich allein
Mit gesenkten Köpfen
Stehen sie nun aufgereiht
Warten auf ihr Ende
Teilen sich ihr Leid
Dann am Ende liegen sie
über-, unter-, ineinander
sie sind nackt und eng wie nie
fanden schließlich zueinander
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Das Konto leer, die Reise toll
Mensch lebt nur einmal eben
Was bringt es wenn das Konto voll
Ich bin doch hier zum leben
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Ich würde manchmal gern
deine kalten
Hände fest
in meinen Halten
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Habe Tristesse nun überwunden
Endlich klar ich wieder seh
Stand heute über viele Stunden
Vor der Tasse mit dem Tee
hielt und senkte das Tee-Ei
dachte gar nichts mir dabei
meditierte bei aufbrühen
sah den Tee vor mir ziehen
stand dabei nur in der Küche
atmete des Tees Gerüche
bis ich sah auf meine Uhr
erfühlte dann des Tees Temperatur
Tee ist kalt und intensiv
wie viel Zeit wohl so verlief?
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Ich steige in den Schlund der Nacht
und decke meinen Körper zu
Der Wecker steht auf kurz vor acht
und lege mich entspannt zur Ruh
Sogleich werden die Gedanken wach
erfüllen meinen Kopf mit Krach
und ich begreife ziemlich schnell
Gedanken sind im dunkeln hell
Der Körper liegt ganz still und brav
Gedanken brauchen keinen Schlaf
Wollen sich gern und ganz genau
bis zum frühen Morgengrauen
alle ihre Optionen anschauen
und halten das sogar für schlau
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Zungenknoten
Der generalüberholte General
überholt generell gar nichts
Muschel fischende Muschelfischer
fischen mies müffelnde Muscheln
Mehrfacher Meerrettich macht
merklich mehr Meerrettichmus
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Plötzlich wirkt alles so viel
überall so viel Dinge
Frage mich was soll ich machen
kein Mensch braucht all diese Sachen
Wozu habe ich dieses Ding
Was liegt noch in der Kiste drin
Wann habe ich das denn mal getragen
Kann den Namen nicht mehr sagen
Wer hat mir wohl das gegeben
Wie kam dazu ich im Leben
Wieso habe ich das erstanden
Wird im Müll ohnehin landen
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Zwischen Steinen groß und klein
Lebt der Lurch zumeist allein
Sonnt sich, wenn sie scheint mal wieder
Bisher steif noch seine Glieder
Doch sobald der Frühling da
Geht’s dem Lurch ganz wunderbar
Lebt ganz lurchig durch den Sommer
Erlebt des Lurchens Abenteuer
Bis im Herbst er bald bemerkt
Dass die Kälte sich verstärkt
Kann sich schlechter nun bewegen
Ohne Sonne stilles Leben
Zieht zurück in seinen Haufen
Während es noch warm zum Laufen
Verharrt dort bis ihn bald erneut
Frühlingssonne wieder freut
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Ich bin ein Individuum
spaziere in der Welt herum
Ich atme aus und atme ein
möcht individueller sein
Ich atme fortan nur noch aus
Lass alle Luft aus mir heraus
Bis in mir herrscht ein Vakuum
So lauf ich weiter dann herum