Kategorie: Wort


  • Hinter meinen Augenlidern
    beginne ich mich anzuwidern.
    Hasse mich von innen heraus
    schneide mir die Seele raus.
    Sehe in mir nur noch Nacht,
    schlage daher mit bedacht
    mir gezielt den Schädel ein
    worauf die Sonne fällt auf mein
    inneres Auge, was geblendet, 
    und vor Schmerz sogleich verendet.
    Stolpere blind nun durch die Welt
    über nichts was mir gefällt.

  • Das Wasser flach, nur ich schlage Wellen
    Salzwasser brennt an offenen Stellen 
    die Hände gebunden robbe ich gen Strand
    ein Schatten taucht auf, reicht mir seine Hand
    Die Augen verkrustet, der Blick noch getrübt 
    erkenne ich den Menschen der all das verübt 
    Gequält, getreten, gepeinigt, mit Zwirn
    die Wunden genäht, das kranke Gehirn 
    auf eiserner Pritsche gehalten wie Vieh,
    ließ mich im Glauben ich entkäme ihm nie
    Doch die Flucht sie gelang, durchs brausende Meer
    mit Fesseln zu schwimmen ausdauernd schwer
    Nun die Enttäuschung, die Flucht ist beendet 
    der Peiniger greift mich, wünscht ich wär schon verendet

  • Mich trifft dein Blick 
    Und gleich ein Schlag
    Ich sink herab 
    weil ich dich mag

  • Ohne Sinn und ohne nutzen
    Muss ich wieder Klinken putzen
    mich verstellen, lieblich sein
    säge mir für euch ins Bein

  • Oh Körper

    Ich habe dich einst so verehrt 
    doch seit es mir im Kreuze zerrt 
    bin ich unschlüssig inwiefern
    ich dich jetzt noch habe gern

  • Was fehlt

    Was fehlt ist ein Grund
    dich nicht zu vermissen
    Was da ist im Kopf:
    Das schlechte Gewissen
    Was fehlt sind Gedanken
    an schlechtere Zeiten
    Was da ist der Wille
    mich aufzubereiten

  • Von fern eine Glocke 
    ein Knall überall
    Im Rücken ein Schmerz
    verschwunden der Schall 

  • Ich bin eine Trauerweide,
    an einem guten Tag
    Oftmals ein Gewitterschauer,
    wenn ich gar nichts mag
    Manchmal sagt man mir ich würde lächeln,
    Dann erschrecke ich immer sehr
    Mein Körper der zeigt zwar Gefühle,
    doch ich fühle längst nichts mehr
    Wenn ich lächle, dann ganz wenig -
    unsichtbar weil innerlich
    Im Grunde mag ich alle Menschen,
    alle Menschen außer mich
    
    Ich bin eine Trauerweide,
    Sage ich mir immerzu
    Eingepflanzt und festgewachsen
    Kann mich nicht vom Fleck bewegen
    Nicht bei Sonne, nicht bei Regen
    Irgendwann wird man mich fällen,
    dann benutzen Stück für Stück
    Größtenteils werd ich wohl brennen
    Nichts bleibt dann von mir zurück
    
    Bin ich eine Trauerweide?
    Frage ich mich immerzu
    Mal ganz laut und mal ganz leise,
    Lässt die Frage keine ruh
    Würd so gerne anders sein
    — eine Augenweide
    Weine mich in meinen Schlaf,
    dass ich nicht mehr leide
    
    Heute nach dem aufstehen,
    Beim in den Spiegel sehen
    Habe ich mich nicht erkannt,
    denn trotz Wurzeln und Geäst
    Ist die Weide weg gerannt
    Heute beim hinausgehen,
    habe ich Menschen angesehen
    Habe gelächelt und gespürt
    etwas ist mit mir passiert
    Ich … bin
    
    

  • Wenn alles mal von vorn beginnt 
    dann stehe ich wieder da, bedacht
    was hast du dummes, dummes Kind
    nur immer falsch gemacht?

    Wenn alles sich zum Ende neigt
    und beide wissens schon
    Hast du die Fehler wiederholt,
    wie ich dereinst, mein Sohn

    Wenn du es dann erneut probierst
    auf einem Pfad zum Glück
    Dann winkt ein jeder Fehler dir
    von hinten lang zurück

    Dann geh, versuch
    und such dein Ziel
    Liebe ist ein Glück und Fluch
    und oft genug auch Spiel

  • Früher Vogel fang den Wurm
    Ich schlafe weiter hier im Turm
    die Sonne wird vor mir versteckt 
    und ich zeig heute mich bedeckt